- Ziel: Der vom Autor geschriebene und gemeinte Text in Partitur und normaler Typographie, meist in heutiger Notation
- Technik: Notenstich oder vergleichbares Verfahren
- Quelle: sämtliche überlieferte Quellen
- Methode:
- Quellenkritik
- Notationskunde
- Textkritik in Bezug auf korrigierte Lesarten
- Emendation
- Kollation der Quellen zueinander
- Rezension des Kollationsergebniss
- kritischer Apparat:
- Quellenbeschreibung und –bewertung
- Zweifelhafte Lesarten
- Autorkorrekturen
- Konjekturen des Herausgebers
- Änderungen der Notation
- Autorvarianten
- Überlieferungsvarianten
Die historisch-kritische Ausgabe zeichnet sich dadurch aus, dass mittels textkritischer Methoden das authentische Werk publiziert werden soll, wobei vorausgesetzt wird, dass kein Textzeuge (eine einzelne Quelle) dieses für sich fehlerfrei überliefert.
Wissenschaftlichkeit wird durch die Offenlegung der Verfahrensweisen und Entscheidungskriterien in Kritischen Berichten erreicht, so dass nachvollzogen werden
kann, wie es zu der vorliegenden Ausgabe gekommen ist.
Historisch-kritische Editionen berücksichtigen außerdem die historischen Kontexte der
Musikwerke. Dazu gehören sowohl die Entstehungsgeschichte als auch die Rezeptions-
geschichte und der jeweilige zeitgeschichtliche Kontext.
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Literatur:
- Feder, Georg, Musikphilologie . Eine Einführung in die musikalische Textkritik, Hermneutik und Editionstechnik, Darmstadt 1987, S. 153.
- Schwindt-Gross, Nicole, Musikwissenschaftliches Arbeiten. Hilfsmittel. Techniken. Aufgaben. , Kassel u. a. 1999, S. 179.